100 Jahre Modetrends – Wir alle wissen, dass Modetrends kommen und gehen. Ein Jahr die neueste Mode ist der letzte Schrei, und im nächsten Jahr ist es schon in der Kleidersack. Interessant ist, dass dies keineswegs ein neues Phänomen ist, denn Mode wird seit über 100 Jahren immer wieder neu erfunden. Mode war eine Art Spiegel der gegenwärtigen Gesellschaft, da das Aussehen von Männern und Frauen immer von den Umständen der Zeit beeinflusst wurde. Wenn man sich das Aussehen des letzten Jahrhunderts anschaut, kann man sich auch ein direktes Bild davon machen, wie es damals war. Wir passen uns immer den neuesten Trends an und versuchen einerseits individuell zu sein und unseren eigenen Stil zu entwickeln, andererseits wollen wir uns immer mit der Masse identifizieren und tragen daher, was gerade in Mode ist. Das ändert sich immer wieder und wir passen uns entsprechend der neuesten Mode an. Das FIV Magazin hat hier zusammengefasst, wie sich Modetrends in den letzten 100 Jahren verändert haben und was es Interessantes darüber zu wissen gibt.

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Der ständige Wandel der Mode

Dieses Video von Glam.com fasst zusammen, wie sich die verschiedenen Looks der letzten 100 Jahre verändert haben, vom Flapper-Kleid der 1920er Jahre über die farbenfrohen Hippie-Outfits der 1970er Jahre bis hin zur Boyfriend-Jeans von 2015. Mode befindet sich in einem ständigen Wandel, der alle Lebensbereiche betrifft. Ob auf der Straße, bei der Arbeit, beim Sport oder beim Ausgehen – die Outfits der Menschen haben im Laufe der Jahre immense Veränderungen durchlaufen.

Wer einen Blick in die Arbeitswelt von einst wirft, findet in den Büros nichts als Anzüge, Hüte und feine Schuhe. Heute sehen die Dinge ganz anders aus. Was mit dem Casual Friday begann, wurde nun von allen Arbeitgebern an jedem Wochentag eingeführt. Auch im Sport veränderte sich die Mode. Erinnerst du dich, wie kurz die Shorts der Fußballer in den 80er Jahren waren? Diejenigen, die immer noch im gleichen Trend der Vergangenheit stecken – aber wer weiß wie lange – sind die Snooker-Spieler, die immer noch in ihren Anzügen auftauchen müssen. Die professionellen Pokerspieler spielen in Sachen Mode in einer ganz anderen Liga, da sie alle Freiheiten bei der Wahl der Kleidung haben. Vom Anzug, über den Cowboyhut bis hin zum Fußballtrikot gab es am Pokertisch schon so ziemlich alles zu sehen.

Auch hier können Sie sehen, wie der Modetrend im Laufe der Jahre zu lässig, weniger streng und schick, aber bequem und praktisch geworden ist. Doch bis es zum heutigen Aussehen der Menschen kam, durchlief die Mode so manchen gesellschaftlichen Wandel. Wir haben die letzten 100 Jahre genauer unter die Lupe genommen.

1920er Jahre – Die Goldenen Zwanziger Jahre

Seitdem sind fast 100 Jahre vergangen, die goldenen Zwanziger, die Goldenen Zwanziger. Nicht ohne Grund wurden sie so genannt, denn sie zeichneten sich durch eine neu entdeckte Lebensfreude aus, die in dieser Zeit wirklich gefeiert wurde. Gold und Glitzer, Pailletten und Federboas, Flapper Kleider, Stirnbänder und, für die Männer, Dandy Anzüge, Hosenträger und Filzhüte waren die Markenzeichen der zeitgenössischen Mode. Die Taille der Frau war unter kurzen, geraden Flapper-Kleidern versteckt, die Haare waren abgeschnitten. Der androgyne Look erreichte hier seinen Höhepunkt, schließlich erlangte die Frau zu dieser Zeit auch eine völlig neue Position in der Gesellschaft – sie rauchte jetzt sogar, aber natürlich nur mit einer Zigarettenspitze.

1930er Jahre – Traditionelle dreißiger Jahre

Die Partystimmung der zwanziger Jahre hat sich leider mit der Wirtschaftskrise so schnell verabschiedet, wie sie kam. In den dreißiger Jahren wechselte der Frauenstil von glitzernden Party-Outfits zu eleganter Damenmode. Die Hüfte erlebte eine Renaissance, die nun mit langen, engen Kleidern wieder in den Vordergrund trat. Kostüme und Blusen mit großen Ärmeln prägten das Straßenbild. Die Stilikone dieser Zeit war ohne Zweifel Marlene Dietrich, die zu dieser Zeit auch die lange weite Hose vorzeigbar machte, die später zur Kult-Marlene-Hose wurde. Auch Hüte fehlten weder bei Frau noch bei Mann. Letztere behielten ihren Stil der zwanziger Jahre mit Anzügen und Hosenträgern so weit wie möglich bei.

1940 – Umstände machen erfinderisch

Aus offensichtlichen Gründen wurde die Mode in den vierziger Jahren radikal verändert. Es gab kein Material für schillernde und aufwendige Kleider, daher mussten Frauen erfinderisch werden und normalerweise ihre eigenen Kleider herstellen. Aus dem Alten wurden neue Kleider gemacht, und um Material zu sparen, waren die Kleider besonders figurbetont. Was damals besonders auffiel, waren rote Lippen. Ein Accessoire, das der tristen Umgebung trotzen sollte.

1950er Jahre – Rockabilly lives

Die Gesellschaft der fünfziger Jahre kam der der zwanziger Jahre endlich etwas näher. Es gab wieder Grund zur Freude, Grund das Leben zu genießen und sich wieder der Mode zu widmen. Den Grundstein für den typischen Rockabilly der fünfziger Jahre legte Christian Dior bereits Ende der 1940er Jahre, als er weit geschnittene Röcke mit großen Petticoats in die Schaufenster stellte, dazu enge Blusen, die den „New Look“ schufen. Ein neuer Stil stand auch für Männer auf der Agenda. Der Anzug wich in den jüngeren Generationen lässigen Jeans. Zudem prägten weiße T-Shirts und Lederjacken das Bild der Männer auf der Straße – James Dean und Elvis Presley lassen grüßen!

1960er Jahre – Die Swinging Sixties

Die sechziger, auch Swinging Sixties genannt, waren geprägt von Protestbewegungen. Anstatt sich alten Normen zu beugen, begannen die Menschen, sich zu informieren und für ihre eigene Sache einzutreten. Die eher romantische Mode der fünfziger Jahre wurde kurzerhand verworfen, stattdessen gingen die Menschen in A-Linien-Kleidern und Miniröcken auf die Straße. Jackie Kennedy war damals mit ihrem unkonventionellen und eher schlichten Look die Modeikone schlechthin. Für Männer waren Jeans und Lederjacken weiterhin das Trend-Outfit schlechthin.

1970er Jahre – Flower Power der Hippies

Kaum eine andere Modeära ist so berühmt-berüchtigt wie die der siebziger Jahre, als die Hippie-Bewegung die Gesellschaft eroberte. Markante Farben, Muster und Accessoires spiegeln das Gefühl von Freiheit und Individualismus jener Zeit wider. Männer und Frauen drückten sich damals in enge Oberteile und enge Jeans, waren aber unten extrem gefüttert. Das Haar wurde nun sowohl von Männern als auch von Frauen lang getragen, die Oberlippen der Männer waren mit Bärten bedeckt, die Kleidung wurde selbst geschnitten und in bunter Batik-Optik gefärbt und Blumen schmückten Haare und Outfits gleichermaßen.

1980er Jahre – Das Zeitalter der Modesünden

In den achtziger Jahren kann man sagen, dass es stilistisch ziemlich bergab ging. Flachere Röcke und feine Häkeljacken wichen Schulterpolstern, Karottenhosen, Puffärmeln, Dauerwellen und neonfarbenen XL-Pullovern mit Leggings – Kombination nach Belieben erlaubt. Es war die Zeit, in der alle Arten von Musikstilen gefeiert wurden, ob Rock oder Hip Hop. Madonna ist mit ihrem Song „Material Girl“ wohl der Soundtrack der achtziger Jahre. Die Wirtschaft boomte wieder, also gingen wir in die Kaufhäuser auf der Suche nach den hellsten Leggings und dem blauesten Lidschatten.

1990er Jahre – Ein Stilmix

In den neunziger Jahren verändert sich die Welt, die Mauer ist weg, die Welt ist dabei, sich neu zu organisieren, das Reisen wird einfacher. Es gibt eine Mischung von Stilen, hauptsächlich beeinflusst von Musik und amerikanischen Einflüssen. Mit Kurt Cobain ist der Grunge-Style mit zerrissenen Jeans und bunt gefärbten Haaren nicht zu übersehen, Britney Spears setzt mit ihrem Schuluniform-Look einen neuen Standard für die junge weibliche Generation. Einen einheitlichen Look gab es in den neunziger Jahren nicht wirklich, die Menschen kleideten sich einfach nach ihrem eigenen Vorbild. Es gab jedoch viel zu sehen: riesige Pullover und Schmuck, Schmuck, Schmuck – damals lautete das Motto: Mehr ist mehr!

Heute – Jeder macht was er will

Wie sieht das Ganze heute aus? Die Menschen genießen heute ihre Freiheit, und das hängt sowohl mit dem Leben als auch mit der Mode zusammen. Individualität ist an der Tagesordnung, Trends kommen und gehen schneller als man schauen kann, von einem trendigen Sommerlook zum nächsten sind Meilen entfernt, wer will schon das gleiche Outfit vom letzten Sommer tragen? Darüber hinaus konvergieren männliche und weibliche Mode immer mehr. Skinny-Jeans gibt es jetzt auch bei Männern, Hemden auch bei Frauen, der androgyne Look lebt. Leben und Mode sind jetzt schnelllebig, in ständiger Bewegung. Kein Wunder, dass sich der eine oder andere Modestil des vergangenen Jahrhunderts oft wiederholt; schließlich könnten Retro- und Vintage-Looks kaum trendiger sein.

Die Mode der Menschen spiegelt seit jeher die sozialen Umstände wider. Entsprechend der aktuellen Stimmung der Menschen wurde der Kleidungsstil gewählt. Während es in den Jahrzehnten zwischen den Goldenen Zwanzigern und den schrillen Achtzigern immer einen sehr klaren Kleidungsstil gab, ist dieser seit den Neunzigern aufgebrochen worden, so dass es mittlerweile viele verschiedene Kleidungsstile gibt. So individuell wir sind, so individuell ist unsere Mode. Was ist Ihre Lieblings-Mode-Epoche?

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