Die wachsende weltweite Nachfrage nach Flugreisen in den 1960er Jahren veranlasste Boeing, die 747, den ersten Großraumjet, auf den Markt zu bringen. Die Entwicklung des damals größten Passagierflugzeugs der Welt war ein gewaltiges Unterfangen, bei dem das Unternehmen einen Großteil seines Nettovermögens riskieren musste. Aber das Glücksspiel hat sich gelohnt – über 1.500 Einheiten wurden produziert. Mit ihrer massiven Größe und ihrem charakteristischen „Buckel“ auf dem Oberdeck ist die legendäre 747 eines der bekanntesten Flugzeuge der Welt. Es löste eine Revolution im Flugverkehr aus und stellt einen bedeutenden Meilenstein in der Entwicklung des Luftfahrtdesigns dar.
Die Leviathan 747 benötigte eine komplett neue Fabrik, die fast zeitgleich mit der ersten 747 in Paine Field in Everett, Washington, gebaut wurde. Der Erstflug erfolgte am 9. Februar 1969, gefolgt von einem umfangreichen Testprogramm. Der erste 747-Motor, der Pratt & Whitney JT9D, war ein ebenso anspruchsvoller technischer Aufwand; Es gab zahlreiche Probleme bei der Erstinbetriebnahme.
Die 747 wurde schnell zu einer tragenden Säule der internationalen Fluggesellschaften der Welt. Die Weiterentwicklung in den folgenden Jahren hat die Nutzlast, Reichweite und Leistungsfähigkeit mit mehreren 747-Varianten erhöht. Ein Frachter-Modell, mit einer großen Nase Frachttür, ermöglicht übergroße Nutzlasten durchgeführt werden. Ein „Kombi“ wurde bald angeboten, um die gleichzeitige Beförderung von Passagieren und Fracht auf dem Hauptdeck zu ermöglichen. Eine verkürzte Version (747SP) debütierte 1976 und war für Flüge mit sehr großer Reichweite geeignet. Die 747-300 folgte 1982 mit einem erweiterten Oberdeck. 1989 wurde ein großes Upgrade in Form der 747-400 mit einem modernisierten Flugdeck mit zwei Besatzungen und verbesserter Leistung eingeführt. Die 747-8 mit komplett neuen Tragflächen und Triebwerken wurde 2011 in Dienst gestellt.
Das Flugzeug erwies sich als sehr flexibel und führte viele Missionen durch, die nicht Teil seiner ursprünglichen Konstruktionsspezifikationen waren. Zwei 747-100 wurden modifiziert, um Shuttle-Trägerflugzeuge für das NASA Space Shuttle-Programm zu werden. Mehrere Flugzeuge wurden produziert, um als „Kommandoposten“ -Plattformen der US-Luftwaffe zu dienen, die als E-3 und E-4 bezeichnet wurden. 1990 wurden zwei 747-200Bs als VC-25AS modifiziert, um als Air Force One, das US-Präsidentenflugzeug, zu dienen. Weitere einzigartige Modifikationen sind der vergrößerte „Dreamlifter“ für 787 Komponenten, das YAL-1A Airborne Laser Testbed und das Stratosphärische Observatorium für Infrarotastronomie (SOFIA).
Das Flugzeug des Museums war die erste jemals gebaute 747, bekannt als RA001. Nach 747-Zertifizierungstests diente das Flugzeug viele Jahre lang als Unternehmensprüfstand für die Technologieentwicklung und neue Triebwerksprogramme für andere Boeing-Verkehrsflugzeuge, einschließlich der Pratt 6256 Whitney PW4000 für die Boeing 777. Die Planung für eine eventuelle Spende an das Museum begann Mitte der 1980er Jahre. Der letzte Flug des Flugzeugs fand am 6. April 1995 statt, als Boeing RA001 nach 5.300 Flugstunden offiziell dem Museum spendete. Noch in seiner Flugtestkonfiguration konfiguriert, wurde es 2013 und 2014 umfassend restauriert.