Als ob ihr Aussehen nicht genug wäre, haben auch männliche Pfauen einen besonderen Paarungsruf. Bild: Hintau Aliaksei/
Wenn männliche Pfauen ihr gefiedertes Gefieder zeigen, führen sie auch Infraschallgespräche.
Männliche Pfauen zeigen eine protzige visuelle Leistung, um ihre weiblichen Kollegen anzulocken — die zugegebenermaßen ziemlich langweilig aussehen. Als ob das nicht beeindruckend genug wäre, haben Wissenschaftler der Universität von Manitoba, Kanada, entdeckt, dass diese lüsternen Männchen auch tiefe rumpelnde Liebesrufe in ihrem Paarungsritualrepertoire haben.
Das Forscherteam zeichnete sehr tiefe Paarungsrufe auf, die für den Menschen unhörbar sind – unter 20 Hertz — und durch Vibrationen des Federzuges erzeugt werden. Die Ergebnisse wurden im Juni auf einer Jahrestagung der Animal Behaviour Society in New Mexico berichtet.
Es ist seit langem bekannt, dass Pfauen und andere Vögel über Vokalisierung kommunizieren können — viele Menschen kennen nur zu gut die schmerzlich hörbaren Pfauenschreie. Die Entdeckung dieser unhörbaren Art von Anruf wirft jedoch ein Licht auf eine andere Kommunikationsebene, die für Menschen im Allgemeinen schwer zu bezeugen ist, da sie nicht in unserem normalen Hörbereich liegt.
Die leitende Wissenschaftlerin Angela Freeman und ihre Kollegen fanden heraus, dass männliche Pfauen tatsächlich zwei subtil unterschiedliche Arten von Infraschall-Paarungsrufen erzeugen.
Der erste Typ, den die Wissenschaftler den ‚Schauerzug‘ nannten, wird durch Vibrationen von der Mitte der Zugfedern bis zum Rand des Gefieders erzeugt. Dies wird verwendet, wenn Frauen weit weg sind.
Der zweite Typ, der ‚Pulszug‘ genannt wird, wird abgegeben, wenn sich ein Weibchen in der Nähe befindet, und durch Vibrationen erzeugt, die von der Basis aller Zugfedern ausgehen.
Als Freeman Aufnahmen des neu entdeckten Infraschallrufs an eine Gruppe von Pfauen abspielte, stellte sie fest, dass die Weibchen wachsam aussahen, während die Männchen in ihrer Empörung kreischten.
Laut Rosylin Daken von der Queens’University in Kingston gibt es viele komplexe und unbekannte Hinweise, die Peahens bei der Auswahl eines Partners verwenden.
Physikalische Eigenschaften männlicher Pfauen — wie Augenfleckenzahl und gebrochene Federn — scheinen sorgfältig berücksichtigt zu werden. Daken war jedoch nicht überrascht von den Ergebnissen, die darauf hindeuten, dass Pfauenkommunikation mehr ist als das menschliche Auge und Ohr.